Diese Pistole Mauser Modell 1914 wurde von der Einordnung der Seriennummer zwischen Ende 1920 bis Mitte 1922 (je nach Quelle) neu gefertigt und ging offenbar direkt zur Reichswehr bzw. zu einer Behörde. Dies wurde auch vom Vorbesitzer, einem Mitglied des Arbeitskreises Polizeiwaffen, so erklärt. Ein Dokument aus welchem die Lieferung direkt an die Polizei, wie von ihm genannt, nachgewiesen werden kann, wurde bisher jedoch nicht gefunden. Jedoch ist aufgrund der Seriennummern anderer polizeilich geführter Mauser Modell 1914 eine Zuordnung zu einer direkt an die Polizei ausgegebenen Pistolenlieferung anzunehmen. (naheliegende Seriennummern bspw. im Buch „German Police Markings“ von D. Maus) Die Pistole weist eine nach den Stempelvorschriften des Versailler Vertrags auf der linken Verschlussseite auf. Diese „1920“ Stempelung musste auf allen behördlich geführten Waffen angebracht werden. Diese Stempelung musste bis 01.12.1922 (nach einer Fristverlängerung) erfolgt sein. Die Stempelung wird oft nur mit der Reichswehr in Verbindung gebracht. Dies ist jedoch für die tatsächliche Verwendung der Pistole nicht allein ausschlaggebend. Vor der Schaffung der Reichswehr gab es in der Weimarer Republik eine freiwillige Volkswehr, welche nach dem Reichsgesetz zur „Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit“ geschaffen wurde. Zudem waren an vielen Orten noch Einwohner- und Bürgerwehren aktiv. Zur „1920“ Stempelung ist anzumerken, dass diese ab dem 01.08.1920 nach einem Befehl des Reichswehrministeriums an allen Handfeuerwaffen und Ausrüstungsgegenständen angebracht werden musste. Hintergrund war hierbei, dass nach einem Gesetz des Reichstags zur „Entwaffnung der Bevölkerung“ eine Prämie für abgegebene Waffen gezahlt wurde. Diese abgegebenen Waffen sollten nach den Bestimmungen des Versailler Vertrags vernichtet werden, sofern diese nicht bei der Reichswehr oder Behörden zum Einsatz kamen. Dort kam es jedoch vor, dass hier Waffen abgezweigt oder unterschlagen und erneut abgegeben wurden, um die Prämie zu kassieren. Durch die „1920“ Stempelung war dies nicht mehr möglich, da nachzuweisen war, dass die Waffe bereits „im Staatsbesitz“ war. Interessant ist bei dem vorliegenden Sammlungsstück besonders die unkenntlich gemachte, bzw. entfernte (polizeiliche/militärische) Markierung auf der Griffstückvorderseite. Es sind Pistolen aus dem Seriennummernbereich dieser Pistole bekannt, welche bei Landjägereien und Schutzpolizeien vor allem in Kölner, Kasseler und Düsseldorfer Raum eingesetzt waren. Da der Erhaltungszustand der vorliegenden Pistole so gut ist, kann angenommen werden, dass diese in einer Landjägerei (Zweitpistole, Ersatzpistole), im Verwaltungsdienst (Schreibtischschublade) oder ggf. auch in einer Polizeischule genutzt wurde. Dafür, dass die Stempelung am Griffstück entfernt wurde kommen mehrere Möglichkeiten in Betracht: a) Die Pistole wurde bereits vor dem Anbringen der „1920“ Markierung zwischen 1920 und 1922 behördlich/militärisch genutzt, wonach dann aufgrund der Vorgabe alte Kennzeichnungen unkenntlich zu machen waren. Möglicherweise erfolgte, aus welchen Gründen auch immer, keine erneute Markierung. Womöglich wurde die Pistole dann „auf Reserve eingelagert“, wobei dann nicht zu erklären ist, weshalb die auf dem Griffstück vorhandene Kennzeichnung relativ grob entfernt wurde, da die „1920“ Stempelung vorschriftsmäßig und fachmännisch angebracht wurde. b) Womöglich wurde die Stempelung zu Beginn oder während des zweiten Weltkriegs entfernt, um die Herkunft und Zuordnung der Pistole zu tilgen. Dafür würde die grob erfolgte Feilarbeit am Griffstück sprechen. c) Die Stempelung wurde möglicherweise nach Kriegsende entfernt um eine Zuordnung zu verhindern und die Waffe im Privatbesitz behalten und verstecken zu können. d) Die behördliche/militärische Stempelung wurde nach Abgabe der Waffe in Privathände (aus dem behördlichen Dienst) unkenntlich gemacht. Dies ist vermutlich aufgrund der groben Feilarbeit nicht in fachkundigen Händen, also bei der Ausgabe vorgenommen worden, sondern eher später im Privatbesitz. e) So könnte die Stempelung von einem Besitzer im Laufe der Jahre später erst entfernt worden sein. Dies ist jedoch ebenfalls unwahrscheinlich, da Bearbeitungsspuren und deren Alterszustand dagegen sprechen. Es ist möglich, dass auf dem Griffstück zwei Markierungen hintereinander angebracht waren,. Naheliegende Seriennummern mit 261xxx mit Markierungen von der Schutzpolizei Düsseldorf sind bspw. im Buch „German Police Markings“ D. Maus abgebildet
-Kaliber 7,65mmBrowning -Beschuss Doppelkrone U -rauher Lauf -guter Erhaltungszustand Achtung EWB erforderlich! Die Bilder sind Teil der Beschreibung! Verkauf außerhalb von Deutschland nur nach vorheriger Absprache an zertifizierte Händler.
Eselt - fba calculator finden Sie hier
|